Die wirklichen Unterschiede von Coaching, Training und Beratung


Ein Gastartikel von Anastasia Jope

Hi, während meines Schülerpraktikums habe ich mich mit den Merkmalen von Coaching, Training und Beratung auseinandergesetzt. Außerdem war ich bei einer von Philipps Coaching-Sessions dabei, um bestimmte Dinge auch in der Praxis zu sehen (Der Klient wusste das und war damit einverstanden).

Dabei ist mir aufgefallen, dass Philipp nicht nur Methoden aus dem Coaching verwendet, sondern auch aus dem Training und der Beratung. Doch was sind eigentlich die genauen Unterschiede der drei Methoden? Das und wann es Sinnvoll sein kann, diese Methoden zu kombinieren erfährst du in diesem Text.

Warum brauchen wir unterschiedliche Methoden zur Weiterentwicklung?

Es ist völlig normal und lässt sich nicht vermeiden, dass wir hin und wieder an den Rand unserer Komfortzone stoßen. In solchen Fällen bieten sich je nach Situation verschiedene Methoden an, um die eigene Komfortzone zu erweitern, Probleme zu lösen oder neue Kompetenzen erlangen.

Im Beruf sind das beispielsweise:

  • Die neue Rolle als Führungskraft, in der man sich erst zurechtfinden muss,
  • ein neues digitales Tool für die Lohnbuchhaltung oder
  • Unterstützung beim Einführen neuer Organisationsstrukturen.
Damit du Coaching, Training und Beratung besser auseinanderhalten kannst, bekommst du jetzt die wichtigen Unterschiede und Einblicke in die möglichen Inhalte.
Gut zu wissen: Coach, Trainer und Berater sind keine geschützten Begriffe bzw. Berufsbezeichnungen. Das bedeutet, dass sich jeder zum Beispiel als Trainer bezeichnen kann, der sich in einem Themengebiet gut auskennt und entsprechende Dienstleistungen anbietet. Ausnahmen sind beispielsweise Rechts- und Steuerberatungen.

Viele machen eine tolle und wichtige Arbeit. Das soll hier gar nicht in Frage gestellt werden. Aber es gibt so viele unterschiedliche Coaches und Berater, dass man schnell mal den Überblick verlieren kann. So gibt es Ayurveda-Coaches, Berater für Lotto-Gewinner oder auch Trainings für kraftvolle Astrologie. Wer soll da noch durchsteigen?


Coach

Beim Coaching geht es im Grunde genommen um Hilfe zur Selbsthilfe. Das kann durch Einzel- oder Gruppen-Coachings erfolgen. Dabei erschafft der Coach einen Rahmen, in dem wir aus eigener Kraft unserem Ziel näher kommen. Die Arbeit ist dabei geprägt durch die Haltung des Coaches und seine genutzten Methoden.

Das bedeutet, er passt sich individuell uns und unseren Bedürfnissen an. Mit Hilfe von Fragen oder bestimmten Übungen beeinflusst er unser Wahrnehmen, Denken und Handeln. Er hilft uns, auf dem Weg zu bleiben, als auch Schritt für Schritt an unser Ziel zu kommen. Im Arbeitsprozess erarbeiten Coach und Coachee das individuelle Ziel und den möglichen Weg dorthin. Die Begleitung des Klienten auf dem Weg zu seinem Ziel kann grundlegend als die Aufgabe eines Coaches verstanden werden.

Das Wort Coach kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Kutsche. Im übertragenen Sinne ist der Klient "zu Gast" in der Kutsche, um sein Ziel zu erreichen. Der Coach fungiert somit als Kutscher. Die Arbeit ist dabei geprägt durch die Haltung und Methoden des Coaches, was im bildhaften Vergleich die Kutsche darstellt.

Beispiele:

  • Coach für Führungskräfte
  • Live-Coach


Training

Beim Training geht es im Kern um Wissens- oder Kompetenzvermittlung. Im Bildungswesen geschieht das im Regelfall durch Workshops, in denen kleinere Gruppen in begrenzter Zeit intensiv an einem bestimmten Thema arbeiten. Dies ist zumeist praxisorientiert und wird durch einen Moderator oder Trainer begleitet. Dazu zählen auch Kurse, Lehrgänge, Seminare etc.

Ziel ist es meistens, dass die Teilnehmenden nach dem Training selbständig gewisse Ziele erreichen. Dies kann durch offene Seminare geschehen, zu denen sich jeder anmelden kann oder bei sogenannten "Inhouse-Veranstaltungen", zu denen beispielsweise nur die Mitarbeitenden eines Unternehmens gehen. Dabei werden die Inhalte in der Regel gemeinsam vom Trainer und Auftraggeber festgelegt. Trainings gehen zumeist mit einer Steigerung der Leistungsfähigkeit einher.

Beispiel:

  • Kommunikationstraining
  • Software-Training
  • oder auch sportliches Training
Auch Motivationstrainer verstehen sich dem Begriff nach als Trainer. Sie haben das Ziel, auf eigens organisierten Veranstaltungen oder beispielsweise Firmen-Events, die Zuschauer von einer bestimmten Methode zu überzeugen, sie zu ermutigen oder für neue Wege zu begeistern.

Beratung

Bei Beratung geht es um fachliche Unterstützung; meist zu speziellen Themen und Fertigkeiten, die man selbst nicht hat. Im Grunde genommen beginnt Beratung dann, wenn sich jemand einen Rat zu einem bestimmten Thema einholt. Berater sind in dem Sinne Experten auf ihren Themengebieten und nutzen ihre Expertise in Form von Wissensvorsprung und  Erfahrungen, um Ratschläge zu geben. Dabei arbeiten sie weniger mit dir, sondern mehr für dich.

Je nach Themengebiet kann eine Beratung vordergründig lösungsorientiert sein und nur sekundär die Ursache klären oder auch umgekehrt, dass die Hauptarbeit an der Ursachenforschung liegt und Lösungen darauf aufbauen.

Beispiele:

  • Unternehmensberatung
  • Rechtsberatung/Juristen
  • Steuerberatung

Überblick


Coaching

Training

Beratung

Ziel

Hilfe zur Selbsthilfe

Wissen- bzw. Kompetenzvermittlung

Problemlösung

Fokus

Fokus liegt auf einer psychologischen Ebene

Fokus auf einem Prozess, Thema oder einer Situation

Fokus auf einen Sachverhalt oder einen Prozess

Grenzen

Coach trifft keine Entscheidungen, arbeitet nicht die Vergangenheit auf wie ein beispielsweise ein Psychotherapeut

Kaum individuelle Problemlösung möglich, Psychologische Sicht auf Sachverhalte nicht umsetzbar

Persönliche Entwicklung der Teilnehmer findet nur in einem sehr begrenzten maß statt, Berater geben Handlungsempfehlungen

Wann brauche ich was?

Wenn das Ziel schwer zu finden oder völlig unklar ist

Wenn du eine Fachkompetenz benötigst

Wenn dir das Ziel klar ist, dir aber eine Expertise fehlt.

Form

Coach und Klient bestimmen zusammen den Inhalt und Ablauf, der Klient behält die Verantwortung für sein Handeln, der Coach gibt dem Prozess einen Rahmen vor

Inhalte sind in der Regel durch fehlende Kompetenz / fehlendes Wissen bestimmt. Dauer und Umfang sind vielfältig wählbar.


Inhalte, Umfang und Dauer werden in der Regel durch Auftraggeber und Auftragnehmer gemeinsam abgestimmt

Um alles besser unterscheiden zu können, sind die Unterschiede teilweise überspitzt beschrieben und auf verschiedene Berufe bezogen. In der Praxis zeigt sich, dass diese drei Bereiche nicht so genau trennbar sind und oft ineinander verschwimmen.

So könnte jeder Coach auch ein Trainer oder Berater sein, in dem er Methoden anwendet, die sonst im Training- oder Beratungskontext angewendet werden. Doch hauptsächlich ist er immer ein Coach.  Zusammenfassend kann ich sagen, dass eine jeweilige Methode bereichert werden kann, wenn Einflüsse aus anderen Bereichen genutzt werden. Dennoch ist es gut zu wissen, zu wem man mit welcher Herausforderung gehen kann.

Ein Beispiel für jemand bei dem alles in einem Beruf mit einbezogen ist, ist  Philipp. Er arbeitet hauptsächlich als Coach, aber gibt auch Trainings und hat Beratungsaufträge. Sein Schwerpunkt ist die Arbeit mit Führungskräften und die Entwicklung von passenden Führungsmethoden in Unternehmen. Wenn du möchtest kannst du dir Philipps kostenloses E-Book herunter laden. Darin geht es um fünf Methoden zum Selbst-Coaching. Außerdem wirst du viele Dinge nachvollziehen können und bekommst spannende Informationen.


Anastasia - Schülerpraktikantin bei Leadershiplernen.de

Über die Autorin:

Hi, ich bin Anastasia und 14 Jahre alt. Während eines zweiwöchigen Schülerpraktikums bei Leadershiplernen.de bekam ich viele Einblicke in die Welt der Coaches, Trainer und Berater. Mein neues Wissen habe ich hier zusammengefasst. Hast du Erfahrungen mit der Thematik? Oder bist du anderer Meinung? Dann schreib es in die Kommentare.

Viele Grüße

Anastasia
 

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