In diesem Beitrag gehe ich etwas intensiver auf den Unterschied von Leadership und Management ein. Du erfährst, warum es gut ist, beide Bereiche voneinander abzugrenzen. Zusätzlich bekommst Du 5 Praxistipps für Deinen Arbeitsalltag.
Die Arbeitsbereiche Leadership und Management sind grundverschieden - dennoch sind sie untrennbar miteinander verbunden. Damit Deine Organisation, Deine Abteilung oder Dein Team erfolgreich ist, musst Du es schaffen, dass sich Leadership und Management ergänzen und Hand in Hand gehen.
Leadership sorgt für Bewegung und Veränderung.
Management erzeugt Struktur und Kontinuität.
Die Unterscheidung von Management und Leadership traf bereits der Harvard-Professor John P. Kotter in seinem Buch “Leadership, a force for change”. 1990 schrieb er:
Leadership und Management stellen zwei unterschiedliche, aber sich ergänzende Handlungsmuster dar. Jedes dieser Muster ist bestimmt durch eine jeweils spezifische Funktion und charakteristische Vorgehensweise; beide sind für den Erfolg einer Organisation in ihrem immer komplizierter und unberechenbarer werdenden Umfeld unentbehrlich. Derzeit sind die meisten amerikanischen Unternehmen "overmanaged" und "underled".
Was damals für amerikanische Unternehmen galt, ist heute wichtiger denn je. Wenn Du also ein wirksamer Leader werden willst, dann solltest Du nicht nur die Unterschiede kennen. Dir sollte klar sein, was Du tust und warum Du etwas tust.
Leadership und Management in der Theorie
Was Leadership und Management gemeinsam haben, ist die Zusammenarbeit mit Menschen, auf diese einzuwirken und gemeinsame Ziele zu erreichen. Neben aller Ähnlichkeit bestehen jedoch auch deutliche Unterschiede.
Leadership
- Eine Richtung vorgeben
- Mitarbeitende nach dieser Richtung ausrichten
- Sie motivieren und inspirieren
Dabei werden eine entsprechende Haltung und Werte vertreten. Leader arbeiten an einer zukunftsweisenden Unternehmensvision.
Was gute Leader auszeichnet
- Eine gute Menschenkenntnis
- Hohe kommunikative Kompetenzen
Management
- Planen und budgetieren
- Organisieren und Stellen besetzen
- Controlling und Problemlösung
Manager sind gewissenhafte und oft nüchterne Verwalter. Sie sorgen für effiziente Abläufe im Tagesgeschäft.
Was gute Manager auszeichnet
- Umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse
- Ausgeprägtes analytisches Denkvermögen
Wichtige Fähigkeiten und Aufgaben
Als Leader sind bei Dir Neugier und Kreativität gefragt. Ebenso spielen emotionale Intelligenz und hohes Kommunikationstalent eine wichtige Rolle.
Dabei fokussierst Du Dich auf die Menschen, neue Chancen und die Zukunft.
Als Manager wird analytisches Denken, Organisationsfähigkeit und Zeitmanagement von Dir erwartet. Außerdem ist Delegieren sehr wichtig.
Dabei fokussierst Du Dich auf Arbeitsprozesse, die Gegenwart und bewährte Strategien.
Leadership und Management in der Praxis
Besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Unterschied von Leadership und Management stark zu spüren. Häufig gibt es nicht genug Personal, um Leadership- und Management-Aufgaben von unterschiedlichen Führungskräften erledigen zu lassen. Zudem überschneiden sich häufig die Aufgabenbereiche. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst Du daher sowohl Manager als zugleich auch Leader sein.
Da sich die beiden Bereiche aber grundlegend unterscheiden, können Deine Stärken nicht zu beiden Bereichen passen. Folglich kommt es in der Praxis immer wieder dazu, dass einer von beiden vernachlässigt wird. Zur besseren Koordination ist es daher hilfreich, die Bereiche voneinander abzugrenzen.
Meine 5 Praxistipps für Leadership und Management
- Finde heraus, ob Du eher ein Manager oder ein Leader bist. Zu wissen, was Deine Stärken sind, hilft Dir und Deinem Unternehmen. Es ist völlig ok und außerdem nicht möglich, Profi in beiden Feldern zu sein.
- Notiere Dir am Ende jedes Tages, wie viel Zeit Du jeweils mit Leadership oder mit Management-Aufgaben verbringst. So behältst Du einen Überblick und verringerst die Gefahr, etwas zu vernachlässigen.
- Schlüpfe in die jeweils passende Rolle des Leaders oder Managers, je nachdem welche Aufgabe Du gerade erledigst. Wenn Dir bewusst ist, wo Deine persönlichen Stärken und Entwicklungsfelder liegen, wird es Dir leichter fallen.
- Mitarbeitende und Vorgesetzte haben unterschiedliche Erwartungen. Um diese zu erfüllen, musst Du sie kennen. Da hilft nur, nachzufragen.
- Kommuniziere offen und zeige Deinen Mitarbeitenden wo Deine Stärken liegen. Aufgaben des anderen Bereichs kannst Du dann leichter delegieren.
Fazit
Letztlich spielt es keine Rolle, welche Jobbezeichnung auf Deiner Visitenkarte steht. Egal ob Du ein selbstorganisiertes Team führst oder in strenger Hierarchie arbeitest. Das wichtigste ist, dass Du Deinen Mitarbeitenden authentisch, respektvoll und entsprechend Deiner Rolle begegnest. Wenn Du ihnen einen Sinn an ihrer Arbeit vermittelst und eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffst, kannst Du die Produktivität aller erhöhen.
Mit der Bewusstheit für den Unterschied von Leadership und Management kannst Du Deine Stärken besser nutzen und Aufgaben der weniger ausgeprägten Bereiche an diejenigen Mitarbeitenden delegieren, die sie gerne UND gut erledigen.
Als Manager hältst Du die Organisation am Laufen - als Leader veränderst Du sie und reißt andere mit. Als wirksame Führungskraft bist Du für beides verantwortlich, musst aber nicht zwingend alles selbst erledigen.