Transaktionale Führung - Was ist das?
Der Begriff: spätlat. transactio - Übertragung, Abschluss, Übereinkunft
Damit ist die Übereinkunft über den Austausch von Leistung gegen Leistung gemeint. Als Transaktionale Führung ist daher der Austausch von Arbeitsleistung eines Mitarbeitenden gegen eine Belohnung gemeint.
Als Erstes wurde dieses Prinzip von dem amerikanischen Soziologen James Downtown im Jahr 1973 beschrieben. Später wurde es von James MacGregor Burns weiterentwickelt und in ein Modell geformt.
Das wohl eingängigste Beispiel handelt von einem Pferd, dem eine Möhre vors Gesicht gehalten wird, damit es weiterläuft. Hier besteht der Leistungsaustausch von Laufen gegen Möhre als Belohnung. Im Sinne der transaktionalen Führung wäre es demnach wichtig, dass das Pferd die Möhre auch bekommt.
Der Führungserfolg transaktionaler Führung beruht auf…
- der klaren und operationalen Definition von Zielen (Management by Objectives).
- dem Delegieren von Aufgaben, die mit Anreizen für die Zielerreichung versehen werden.
Die Motivation wird dadurch erreicht, dass eine erwartete oder besondere Leistung zu einer formellen Belohnung führt. Dabei werden vor allem materielle Bedürfnisse angesprochen.
Das Ziel kann hier zwischen materiellen (finanziellen) oder immateriellen Vorteilen variieren. So kannst Du eine Gehaltserhöhung oder mit eine Bonuszahlung in Aussicht stellen. Ebenso zählt es zu transaktionaler Führung, wenn für die Nichterreichung bestimmter Ziele Sanktionen drohen.
Definition Transaktionaler Führung
Definition: Transaktionale Führung ist durch eine Austauschbeziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter gekennzeichnet. Der transaktional Führende lenkt das Mitarbeiterverhalten direkt durch bedingte Belohnung, insbesondere durch Zielvereinbarungen und Rückmeldungen. Zu den wesentlichen Führungsaufgaben gehören die klare und operationale Definition von Zielen und das Setzen von Anreizen.
Vorteile und Nachteile - Wie sinnvoll ist Transaktionale Führung?
Hingegen der Transformationalen Führung - bei der es um die Transformation von Werten und Einstellungen geht - bietet die Transaktionale Führung einen regelrechten Turbo an Geschwindigkeit. Hier erfolgt jedoch keine dauerhafte Verhaltens- und Einstellungsveränderung, sondern lediglich ein, auf einen Zeitraum begrenzter, Motivationsschub.
Du kannst durch verschiedene Anreize schnell einen sehr starken extrinsischen Motivator bieten. Bei vielen Menschen funktioniert das. Jedoch sind besonders jüngere Generationen bekannt dafür, sich nicht mehr mit “Geld locken zu lassen”. Das macht den starken Vorteil zugleich auch zu einem Nachteil. Denn die Motivation geht nicht von Deinen Mitarbeitenden selbst aus, sondern basiert auf dem, was Du ihnen bietest.
Außerdem bezieht sich Transaktionale Führung auf das Erreichen von Zielen. Der Weg, diese Ziele zu erreichen wird dabei nicht betrachtet. Das fördert zwar eigenständies Denken und Handeln, kann je nach Kompetenz Deiner Mitarbeitenden aber auch zu kurz gedacht sein.
Transaktionale Führung kann als Ergänzung zu anderen Führungsstilen durchaus Sinn ergeben. Wenn Du für einen kurzen Zeitraum einem Mitarbeitenden (einmalig oder in relativer Seltenheit) einen Motivationsschub geben möchtest, kann dies über eine Belohnung erfolgen. Hier solltest Du jedoch stets auf eine Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden achten.
Praxisbeispiel:
In der Wirtschaft ist es häufig so, dass Beförderungen an eine spezifische Arbeitsleistung geknüpft werden. Problem an der Sache: Die Teammitglieder, häufig jene mit wenig Selbstbewusstsein, malen sich von Beginn an keine Beförderungschancen aus - andere haben grundsätzlich kein Interesse an einer Beförderung. Bei diesen Leuten hat die Aussicht auf Beförderung daher keine motivierende Wirkung.Ebenfalls haben Studien auch gezeigt, dass die höhere Arbeitsleistung verschiedener Mitarbeiter nachlässt, sobald die Beförderung ausgesprochen ist. Sogar bei den Beförderten selbst.
5 Gründe, warum transformationale Führung besser ist als transaktionale Führung
1. Intrinsische Motivation statt Extrinsischer Motivation
Der Mitarbeitende motiviert sich selbst und Du musst von außen nicht eingreifen.
Bei der Transformationale Führung erfolgt die Motivation intrinsisch statt extrinsisch wie bei der Transaktionalen Führung. Das bietet den erheblichen Vorteil, dass der Mitarbeitende durch seine Werte und Dich als Vorbild motiviert ist. Er benötigt keine Motivation von außen um schnell an sein Ziel zu kommen.
2. Dauerhafte Transformation von Werten
Durch die dauerhafte Transformation von Werten und Einstellungen handeln Mitarbeitende eher im Sinne des Unternehmens.
Durch die Transformation der Werte und Einstellung des Mitarbeitenden hin zu den Werten und Einstellung von Dir beziehungsweise Deines Unternehmens erwirkst Du einen dauerhaften Erfolg Deiner Organisation/DeinesTeams. Der Mitarbeitende muss nicht ständig auf bestimmte Sachen hingewiesen werden, sondern setzt durch seine Werte und Dich als Vorbild Aufgaben eigenständiger um. Mitarbeitende handeln im Sinne der Organisation. Bei Transaktionaler Führung wird teilweise sogar eher ein egoistisches Handeln gefördert.
3. Zufriedenheit des Mitarbeitenden
Langfristig und intrinsische erfolgte Motivation steigert die Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitenden.
Die Erfüllung seiner Aufgaben erfüllt Menschen weitaus mehr als das ständige Hinarbeiten auf eine kurzfristige Belohnung. Mitarbeitende fühlen sich einer “Sache” verbunden und sind dadurch auch mit ihrer Arbeit und damit einhergehenden Erfolg zufriedener.
4. Erfolgsaussichten für das Unternehmen
Der Erfolg des Unternehmens hängt immer stark von den Mitarbeitenden ab.
Durch die Transformationale Führung arbeiten Mitarbeitende eher miteinander als Belohnungs getrieben. Was oft zu einem Konkurrenzdenken führt. Intrinsisch motivierte Mitarbeitende folgen somit eher der Vision des Unternehmens als der eigenen. Durch geteilte Werte arbeiten sie erfolgreicher zusammen, was dem Unternehmenserfolg langfristig zu Gute kommt.
5. Du als Führungskraft lernst mehr dazu
Bei Transformationaler Führung - Entwicklungsmöglichkeit für Dich UND Deine Leute.
Im Gegensatz zu der relativ “einfachen” Aufgabe, Deine Mitarbeitenden mit Belohnung zu locken, erfordert der Transformationale Führungsstil auch, Deine bisherigen Werte und Einstellungen, auf den Prüfstand zu stellen. Kurzfristig mit Sicherheit oft anstrengend, jedoch langfristig förderlich für Deine Führungsqualitäten und Deine persönliche Entwicklung. Eigene Denkmuster aufzubrechen und neu zu definieren hilft Dir, gleiches bei Deinen Mitarbeitenden in Gang zu setzen.
Bist Du bereit, Deine eigenen Denkmuster auf den Prüfstand zu stellen? In einem kostenlosen Erstgespräch bekommst Du einen Einblick, wie wirksam ein Coaching sein kann.
Hast Du als Führungskraft oder Angestellter bereits Erfahrungen mit Transaktionaler Führung gemacht? Wie ging es Dir damit? Schreib es doch in die Kommentare.
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